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Thursday, February 26, 2009

Der Ernst des Lebens

Soo diesmal mache ich mal nen kleinen Zeitsprung damit ich nun endlich beim aktuellen Datum ankomme. Montag war bereits Vorlesungsbeginn und ich überlege noch ob ich wirklich im Kurs bleiben soll oder nicht. Ich wurde ja wie schon gesagt 2 Stufen über dem von der FH Konstanz empfohlenen Niveau eingestuft, was zwar teilweise relativ anspruchsvoll, aber nicht unmöglich ist. Hörverständnis und Intermediate Reading sind die schwereren Fächer, wobei ich bei letzterem wenns hoch kommt gerade mal die die Hälfte der Zeichen kenne, die in den Texten vorkommen. Man sagte mir aber schon, dass das normal sei. Hörverständnis bessert sich hoffentlich mit der Zeit noch. Gestern hat Yongen sich dann mal mit in meinen Kurs gesetzt und fand es zu schwer. Dabei muss gesagt werden, dass Yongen einfach mal mindestens doppelt so gut ist wie ich. Danach haben wir uns bei Mittelstufe 2 reingesetzt, aber ich habe noch viel weniger verstanden als bei Mittelstufe 3. Seltsam, Seltsam. Außerdem war jede zweieinhalbste Silbe die die Lehrerin von sich gab entweder ein eh! oder ein ah!. Auf die Dauer ziemlich nervig.
Unsere Wohnungssuche hat endlich ein Ende gefunden und wir dürfen am Sonntag in unsere dekadente, 6600 Yuan teure Wohnung einziehen. Der (chinesische) Vermieter ist deutscher als jeder Deutsche und hat unsere Pässe gefühlte 50mal gelesen und uns mindestens tausendmal erzählt, dass "protecting his property", sein "key concern" ist. Endlich brauch ich dann nicht mehr täglich zu Maklern rennen, Geld fürs ständige Pendeln zwischen Wohnheim und Hostel ausgeben oder mein Zimmer mit einem Nachkommen Dschingis Khans teilen.
Da Mittwoch hier scheinbar ein guter Tag ist zum Party machen haben wir uns dazu entschlossen mal wieder Shanghai unsicher zu machen. Ich habe nämlich im Gegensatz zu Martin die letzten Tage leider nicht mit feiern verbringen können, dafür habe ich aber auch noch meinen Reisepass und muss nun nicht tagsüber zu Konsulat, Polizeistation, Botschaft etc. rennen um das Land verlassen zu dürfen.
Also gings mit nem Haufen Engländer und einem Schweden zunächst ins Zapatas, wo es angeblich für Frauen gratis Getränke geben sollte. Was sich zu Miriams Unlust dann jedoch als nicht 100%ig korrekt rausstellte. Wir haben uns trotzdem schön das Bier reingestellt und Sarah und ihr Freund kamen auch noch vorbei. Im Zapatas war auch einiges los, nur das Durchschnittsalter lag doch einiges über meinem eigenen. Teilweise waren sehr seltsame Menschen unterwegs: Ein Spießertyp im Anzug, geschätzte 45 Jahre alt wirft der chinesischen Bedienung, die auf der Theke tanzt, Luftküsse zu und bekommt als Dank Tequila in den Mund geschüttet. Erinnerte irgendwie an eine Szene aus Coyote Ugly, nur in unerotisch.
Es ging dann später noch ins M2 und mein Füllstatus näherte sich immer mehr den 100%. Martin war mal wieder so spendabel und hat nen Tisch und Vodka ausgegeben. Gegen Ende habe ich dann noch mit nem Chinesen vom Nebentisch gelabert und er gab mir seine Telefonnummer, nur hab ich natürlich seinen Namen nicht verstanden. Als wäre es nicht schon so schwer genug in lauten Clubs unter Alkoholeinfluss etwas zu verstehen, und dann noch gleich einen chinesischen Namen, der sich anhört wie jeder andere? Auf der Rückfahrt zum Wohnheim hab ich mich mal wieder auf chinesisch mit dem Taxifahrer unterhalten, was seltsamerweise immer relativ gut geht. Ich frage mich ob ich betrunken sein muss um chinesisch sprechen zu können.

Tuesday, February 24, 2009

When God opens a Windows, somewhere he opens a second and third Windows

Neuer Tag neue Party. Man will ja die mit der Dauer von einer Woche eher bescheiden ausgefallenen Semesterferien auch nutzen. Natürlich sind wir tagsüber immer noch dauernd unterwegs auf der Suche nach Wohnungen und rennen stumpf durch die Gegend, was schon ganz schön Zeit kostet. Wie schonmal erwähnt brauche ich vom Hostel zu meinem Wohnheim fast ne stunde wenn ich die U-Bahn benutze. Aber mittlerweile bin ich immer öfter in Versuchung geraten ein Taxi zu nehmen, was mit 3€ aber auf die Zeit auch ins Geld geht, obwohl es mit deutschen Preisen natürlich nicht zu vergleichen ist.
Naja Gott sei Dank gibts ja auch noch Abend an denen man statt rumzurennen auch mal ordentlich abspacken kann. Ein guter Trupp Deutscher + einem Kanadier und einem Engländer gehts diesmal Richtung Mural-Bar. Deren Angebot ist noch besser als das der Lounge18: für 100 Yuan (12€) gibts hier den ganzen Abend bis 2.00h freie Getränke (Bier, Longdrinks, Freezed Mochito etc.). Max hatte sich mal wieder um einen Tisch gekümmert und wir haben uns der Optimierung einer möglichst schnellen Alkoholaufnahme gewidmet. Nach und nach haben Amerikaner unsern Tisch übernommen die sich alle von der NYU kennen. Also schön mit den Amis gelabert was getanzt und rumconnected. So haben wir zum Beispiel jemanden kennen gelernt, der das gleiche wie wir in Bremen studiert hat und nun schon etwas länger in Shanghai ist. Ein Russe überließ mir seine Visitenkarte mit den Worten: "I solve problems" Und ich musste an mich halten nicht nachzufragen, ob er damit lebende Probleme meint.
Irgendwann wurde es dann natürlich auch 2 Uhr und man wurde mehr oder freundlich aus der Bar komplementiert. Der Plan für danach war eine andere Bar namens Windows. Problem war der genaue Standort. Ich also nochmal runter um nach der Straße zu fragen. Als ich wieder oben war (ohne genaue Adresse) waren die Jungs schon weg. Also ich mit 3 Amerikanerinnen ins Taxi und auch ab zum Windows. Das nächste Problem war nun es gibt 3 Windows. Ich war in einem gelandet was ich vorher noch nicht kannte. Also ich als einziger Deutscher in einem Riesenhaufen Amis und so verwundert die Themenwahl der Gespräche nicht wenig: WW2, Bush, Obama, Gay-Marriage und mit Amy habe ich mich über ihr Paper über die erwachende sexuelle Befreiung der Chinesen unterhalten. Ein guter Abend obwohl ich im falschen Windows gelandet bin.
Nächster morgen glich einem Deja-Vu. Am Abend meinte ich noch zu Marcel und Jan: "Vergesst nicht wir haben morgen um 11 einen Termin beim Makler" Natürlich höre ich natürlich nur Freizeichen und 对不起s als ich versuche die beiden zu erreichen. Pünktlich wie ein Bilderbuch Deutscher stehe ich also alleine beim Makler, der mir dann erstmal ne relativ unhübsche Wohnung zeigt die zudem nur 2 statt 3 Schlafzimmer aufweisen kann. The search continues...

Monday, February 23, 2009

Sekretärinnen und chinesische Würfelspiele

Martin und Miriam sind mittlerweile angekommen und wir haben direkt mal dekadent abgefeiert. Max (der Deutsche den wir im Hostel kennengelernt haben) hat uns erstmal in eine Lounge am Bund geführt. Nur Leute mit Reservierung durften rein. Gott sei dank hatte er sich aber darum schon gekümmert. Für 200 Yuan gabs dann erstmal all-u-can-drink Champagner&Wein und ein nettes Buffet. Die Lounge an sich ziemlich stylisch, die Gäste eher versnobte Westler. Alles Businessmen in schicken Klamotten und wir dazwischen. Meine einst weissen Schuhe waren partiell schon dunkelgrau und wiesen sogar diverse Löcher auf, die leider nicht vom Hersteller zur besseren Belüftung gedacht waren, sondern erst durch ewiges Rumlaufen nachträglich "installiert" worden sind. Nichtsdestotrotz habe ich mich in der edlen Gesellschaft erstmal mit Champagner eingedeckt. Eine blonde Deutsche bot ein pornowürdiges Sekretärinnenoutfit mitsamt übergroßer Brille. Als sie mich dann angeschaut hat, während sie ihren Finger abgeschleckt hat, habe ich leider vergeblich auf billige Jazzmusik gewartet.
Um 11 gings dann ins M2 wo es soger auch Asiaten als Gäste gab. Wow, und das in Shanghai. Typischer Club mit lauter Musik und blinkenden Monitoren, Lichtern und Spiegeln. Jedoch bei weitem nicht so billig und plump wie man es von deutschen Großraumdissen kennt. Martin hat uns dann erstmal n Tisch auf der oberen Ebene klar gemacht und mehrere Flaschen Vodka(je Flasche 800 Yuan ~ 95 Euro) + Mixgetränke spendiert. Edel, Edel. Und so ging es dann auch relativ feuchtfröhlich ab. Nachher kamen noch Sarah, Trang, und Yongen vorbei und die Party wurde immer besser. Martin hat noch irgendwelche Chinesen beim Würfelspielen mit Hilfe von seinem berühmten Kläserluck abgezogen.
Am nächsten Tag hatten wir mal wieder einen Termin mit unserer Maklerin, aber Marcel und Jan sind natürlich nicht ans Handy gegangen. Also fahr ich ne dreiviertel Stunde ins Hostel nur um alle noch in den Betten vorzufinden. Es war bereits 14.30 und um 15.00 wäre der Termin gewesen, den konnten wir uns natürlich schenken.
Da wir eh von der andauernden Rumpusherei der Maklerin den Hals voll hatten und die Wohnung eigentlich zu teuer war, haben wir ihr ne Abfuhr erteilen müssen.
Der Tag war dann natürlich schon gelaufen und wir haben nicht mehr viel gemacht, als ich dann abends um 12 ins Wohnheim zurückgekehrt bin wollte ich eigentlich pennen, aber meine Dormmates haben mal wieder rumgesoffen.Also habe ich mal was socialised und mich auf ein paar Bier eingeladen. Natürlich war ich das einzige Weissbrot ,während die anderen mindestens teilweise asiatisch waren und von überall herkommen. Schon seltsam, wenn man neben 2 Chinesen sitzt die miteinander reden und man kein Wort versteht, weil sie sich auf italienisch unterhalten.

Sunday, February 22, 2009

Von wildem Zeichenraten und Strauchdieben

Als wir am Ankunftstag an der Uni ist die Anmeldung leider schon gelaufen. Ich besorg mir dann jedoch mal mein Wohnheimzimmer während die anderen schon im Hostel eingecheckt haben (Mingtown E-Tour 55 Jiangyin Rd. für alle die mal nach Shanghai wollen DIE Adresse um schön und günstig unterzukommen für ein paar Tage)
Naja haben dann am nächsten Tag die ganze Anmeldeprozedur hinter uns gebracht was einige Stunden gedauert hat. Zu unserer Überraschung fand der Einstufungstest direkt dort statt und man musste sich vor einen PC setzen und verschiedene Multiple-Choice-Fragen beantworten. Ich habe fast gar nichts verstanden und habe deshalb einfach mal geraten. Scheinbar recht erfolgreich denn ich wurde in Mittelstufe 3 eingestuft während Jan und Marcel in Mittelstufe 1 gelandet sind. Wahrscheinlich wird das jedoch meine Fähigkeiten etwas übersteigen aber ich werde es ersmal versuchen.
Mensaessen is auch schwer in Ordnung: großer Pott Nudeln für ca. 50 cent. Nach dem Einschreiben sind wir dann direkt mal auf Wohnungssuche gegangen und haben beinahe die erste genommen die uns angeboten wurde. Wirklich große schicke Wohnung für insgesamt um die 820 € im Monat. Die Makler und Vermieter haben dann ordentlich Druck gemacht und uns zu einer Entscheidung gedrengt, aber wir haben dann abgesagt, da die Miete + Maklergebühr + Wasser und Strom doch etwas zu viel war.
Ziemlich müde haben wir dann im Hostel abgechillt und ersmal einen anderen Deutschen kennengelernt der sich schon um einiges besser in Shanghai auskennt und die lokale Bevölkerung mehr oder weniger liebevoll "Strauchdiebe" nennt. Mit ihm hatten wir dann abgemacht die nächsten Abende zusammen was zu unternehmen. Und bald sollten dann auch Martin "Der Pokermann" Kläser und Marcels Freundin Miriam nach Shanghai kommen. Eine gute Partytruppe wäre also schonmal vorhanden.

Saturday, February 21, 2009

Handschellen am Bahnhof

Nach einem (Gott sei Dank) relativ unspektulären Flug sind wir in Shanghai gelandet. Nachdem wir unser Gepäck geholt haben sind wir dann Richtung Maglev (Transrapid) gegangen. Dort gibts dann für die Zugstrecke nochmal Sicherheitskontrollen. Als wir die passieren, kommt ein anderer Deutscher angehetzt und schickt seine Tasche durch den Scanner. Doch irgendwie haben die Sicherheitsbeamten ein Problem mit dem Inhalt. Er zu uns: "Hachja ich hab Handschellen in meiner Tasche. Meine Freundin steht halt drauf." Wir freuen uns, während er schon wieder relativ offensiv mit den Chinesen auf Chinesisch diskutiert. Erstaunlicherweise nur relativ kurz: "Man muss nur ein bischen rumstressen und sagen dass man das nicht will und dann geht das schon."
Wunderbar, weiss ich also wie ich mich das nächste Mal verhalte wenn irgendwelche Sicherheitsbeamten wiedermal mein Sexspielzeug für Handgranaten halten. Nichtmal ne Stunde in Shanghai und schon was fürs Leben gelernt.