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Monday, March 23, 2009

Mythenhafte Wesen versteckter Injurien I

Im Anschluss an die kleine Schimpfwortfibel gibt es heute Neues zum Thema Beleidigungen in China. Jan ist über einen interessanten Artikel bezüglich des Themas gestoßen. Ein paar gewitzte, chinesische Schreiberlinge haben sich einen Katalog an 10 mythischen Wesen ausgedacht, und eins nach dem anderen in einer Zeitungsrubrik veröffentlicht. So weit so uninteressant. Die Tiere haben jedoch die Besonderheit, dass ihre Namen ausgesprochen ähnlich klingen wie allseits beliebte Redewendungen a la Goethes "Götz von Berlichingen".

Das erste Tier in der Reihe der flegelhaften Sagentiere ist das 草泥马 Cǎonímǎ, wörtlich übersetzt das Schlammgras-Pferd. Zufälligerweise hört es sich ähnlich an wie 肏你妈 cào nǐ mā (vollziehe Beischlaf mit deiner Mutter). Diese sollen aus der Region der Wüste Mahler Gobi 马勒戈壁 (Mǎlè Gēbì) stammen. Auch die Region hat ihren klanglichen Counterpart in der Welt der deftigen Ausdrücke (Deiner Mutter Vagina), genauso wie des Schlammgras-Pferdes Unterarten Fruchtbares-Schlammgraspferd 沃草泥马 Wòcǎonímǎ (kann nur fruchtbares Gras fressen), und die Anführer der Herden, die Wildschlammgras-Pferde 狂草泥马 (Kuángcǎonímǎ). Deren Pendants sind identisch mit der des Schlammgras-Pferdes, jedoch mit vorangestellten "Ich" bzw. "gewaltsam". Offensichtlich ist der chinesische Humor nichts für zartbesaitete. Interessant sind auch noch die größten Gegner der Schlammgras-Pferde, die Flusskrebsen 河蟹 Héxiè, die ähnlich wie 和谐 héxié = harmonisch klingen, und ein Verweis auf die staatliche Zensur ist, die der Schaffung einer harmonischen Gesellschaft dienen soll.
Das ganze war sogar so populär, dass es sogar in der New York Times berichtet wurde und einen kleinen Internetkult hinter sich versammeln konnte.

Sunday, March 22, 2009

Lagerfeuerstimmung im Wohnzimmer

Ein relativ geruhsames Wochenende liegt hinter uns. Gestern war Marcel auf nem Punkkonzert und kam irgendwann nachts schweißtriefend wieder zurück, während Jan und Ich einen gemütlichen Abend auf der Couch verbracht haben (Diese Couch ist wirklich ein Instrument des Teufels: Wenn man einmal sitzt will man gar nicht mehr aufstehn). Außerdem war draußen Weltuntergangsstimmung, was jede Überlegung nach draußen zu gehen mit lauten Donnern schnell beendet hat. Mittags waren wir beim Carrefour und haben erstmal in einen DVD-Player (satte 18 €) und Toilettenpapier investiert, denn obwohl unser Vermieter seinen tollen DVD-Player bei der Wohnungsbesichtigung angepriesen hat, hat das Schlitzohr ihn einfach mitgenommen als er ausgezogen ist. Zur Lobpreisung Sterculius, des großen Gotts der Fäkalien, haben wir aus den Klopapierrollen einen Schrein errichtet.

Von thats Shanghai

Am Freitag waren wieder einmal ein Paar Freunde bei uns zu Besuch, weil wir nicht wieder Unmengen für Getränke in Clubs ausgeben wollten. 2 Amerikaner hatten noch ihre Gitarren dabei, und so hatten wir unsere Unplugged Jukebox direkt im Wohnzimmer.

Heute habe ich mich zum ersten Mal mit einer Chinesin getroffen, die ich übers Shanghaier Pendant des studivz kennengelernt habe, um mit ihr Chinesisch/Deutsch zu lernen. Naja wir haben dann doch fast die gesamte Zeit englisch gesprochen (Worüber? Aufklärungsunterricht in China und Deutschland natürlich).
Matthias ist kurzzeitig auch in Shanghai, weil er die Tage hier ein Vorstellungsgespräch hat. Ich denke mal, dass das sicher noch 2 lustige Abende zusammen mit dem alten Herren werden. Achja, hier sind noch ein paar Bilder von letzter Woche mit ein Paar Klassenkameraden, falls ihr euch fragt mit wem ich mich eigentlich so herumtreibe.
Von thats Shanghai
Von thats Shanghai

Friday, March 20, 2009

How dare you challenge me with your so called Kung Fu, you don't stand a chance

Obwohl am Donnerstag die Luft so voll Smog war, dass man sie fast in Würfel schneiden und frittieren konnte, haben Jan und ich unsere müden Körper zu unserer ersten Wushu Stunde geschleppt (Ich befürchte nämlich, dass es sich nur noch um Tage handeln kann bis ich zu einem zweiten Jabba the Hutt werde, bei dem was ich hier alles esse). Der Trainingsplatz war ein mehr oder weniger überdachter staubiger Platz (das Dach besteht zu mehr als 50% aus Löchern)und unser Shifu ein älterer Mann mit leichtem Shanghai Akzent. Aber wie man es für alte Kung-Fu Meister gewöhnt ist, kommt er mit seinem Bein fast höher als ich mit meinen Armen. Zudem sehen die ersten Basisbewegungen (Hände, Stände und Kicks) die er uns beibringt bei ihm auch relativ elegant aus, während ich das Lachen kaum unterdrücken kann während ich in einer Gruppe von Leuten die Füße wild in die Luft schleudernd über den Platz marschiere. Die anderen sind größtenteils Japanerinnen. Win älterer Herr der noch mit macht (und in der Pause eifrig Imaginärtennis spielt) traut sich als einziger bisher die beliebten Kung-Fu Geräusche (HUH! HAH!) von sich zu geben. Bei den Japanern ist noch ein männlicher Japaner dabei, der geradewegs aus "Fast & Furious: Tokyo Drift" entsprungen zu sein scheint. Standard wilde Japanofrise, Goldkette und Trainingsanzug mit passendem Macholächeln machen den Checker glaubwürdig zum Zentrum seines kleinen Harems. Die Mädels sollen ihm beweisen, wie es um ihre Schlagkraft steht. Und während der Schlag einer Dame anerkennend von ihm und seinen Kollegen mit Reiben der eigenen Schulter quittiert wird, bricht eine andere sich fast ihr kleines Ärmchen ab. Herrlich, Japaner könnte ich einfach den ganzen Tag beobachten (besser als chinesisches Fernsehen alle mal). Die Wushu Stunde geht relativ schnell vorbei und war nicht so anstrengend wie erwartet, und so habe ich heute nur in 3-4 Muskelpartien Muskelkater, dabei hatte ich mich auf vollständige Bewegungsunfähigkeit eingestellt. Nun muss ich mich aber mal langsam um die Abendplanung kümmern, denn es ist ja schon wieder einmal Wochenende.

Sunday, March 15, 2009

Frühlingsgefühle, Big Brother und andere Seltsamkeiten

Morgen fliegt Miri nach Hause und eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass ich mich nochmal raus aufs Partyschlachtfeld schleppen muss, aber stattdessen wird der Abend gemütlich vorm Fernseher mit Champion League verbracht. Optimaler Zeitpunkt für ein längst überfälliges Update.

Die Sonne hat diese Woche ihren Weg nach China gefunden, und, so unglaubwürdig es auch klingt, man kann trotz Smog einen schönen blauen Himmel genießen. Mit unserer Klasse haben wir dann diese Woche zum ersten Mal draußen gegessen. Da in dem kleinen Restaurant kein Platz für 11 Leute war, hat man uns kurzerhand auf dem Dach einen Tisch aufgebaut und wir konnten den nahenden Frühling würdig begrüßen. Das gute Wetter macht sich nicht nur dadurch bemerkbar, dass ich mit weißen Schuhen nicht mehr zwischen Pfützen hin und herspringen muss, sondern auch in der Kleiderwahl der weiblichen Bevölkerung. Asiatinnen scheinen einen etwas aggressiveren Kleidungsstil zu bevorzugen. Jan, Marcel und ich kicherten wie kleine Schuljungs vor uns hin, als auf der Treppe über uns ein Mädel mit einem Rock, der früher aufhörte als ihre Jacke, auf dem Weg zum Klassenzimmer relativ wenig Platz für Fantasie ließ. Auch die Vertretungskräfte sind hier nicht von schlechten Eltern (Testosteron-Alarm im Klassenzimmer) und als wir nach der Vorlesung einer Klassenkameradin begegneten, die nicht dagewesen war, sagte sie zu uns: "Oh you look so happy, this teacher must have been really good."

Von Sonntagsspaziergang und Friseurbesuch

Immer öfter kommt es vor, dass irgendwelche Leute bei uns anrufen oder klingeln und uns erstmal auf Chinesisch zutexten und wir meistens total überrumpelt sind und brav alles erzählen was sie von uns wissen wollen. Irgendjemand wollte einen Anzug an uns liefern, aber wir verweigerten natürlich vehement jeglichen Kontakt. Am nächsten Tag ruft Jan eine fremde Frau an und sagt sie sei "a friend of Mats" und wolle unsere Hausnummer wissen. Wie immer geben wir natürlich bereitwillig Auskunft, da wir denken es muss sich um jemand aus unserer Klasse handeln, der zu unserer WG-Party kommen will. Heute Morgen steht dann auf einmal der Lieferant mit dem Anzug vor der Tür. Jan und ich wollen natürlich keinen Anzug annehmen den wir nicht bestellt haben. Die wollen hier einen ja auch mit allen Mitteln abzocken! Der Lieferant, genauso ahnungslos wie wir, ruft seine Auftraggeberin, meine "Freundin" an. Und dann lüftet sich endlich das Geheimnis. Statt "a friend of Mats" ist sie eine Bekannte von Max, aber da jeder dritte mich eh Max nennt, sind wir ohne einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden direkt davon ausgegangen, dass ich gemeint bin. War ich aber gar nicht. Erst als der Lieferant den Namen Max englisch betont fällt es uns wie Schuppen von den Augen. Unser Freund Max hatte hier in Shanghai noch einen Anzug bestellt und unsere Adresse angegeben, weil er mittlerweile wieder in Deutschland ist. Wir vier hatten das natürlich total vergessen und uns über die kreativen Abzockmethoden des informellen Sektors in China gewundert.

Für das Wochenende war dann auch wieder groß Party geplant. Benny Benassi legte in der Bar Rouge auf und das konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Der nicht gerade billige Eintritt von 150 Rmb pro Karte wurde von mir bereitwillig bezahlt, obwohl ich schon seit Anfang des Monats nur noch 40€ auf dem Konto habe (Ach wie schön, dass ich Krankenversicherung in Deutschland weiterbezahlen muss und noch zusätzlich für China. Das sind ja nur 100€ die ich im Monat bezahlen muss.) Daher habe ich diese Woche mit durchschnittlich 3,50 € am Tag mir das Wochenende vom Mund abgespart. Um den Hunger zu vergessen habe ich dann auch einfach mal Half Life 1 durchgespielt. Mit den 150 Rmb war aber leider noch kein einziges Getränk bezahlt und mit happigen 80 Rmb pro Getränk kam groß trinken im Club nicht in Frage. Essentiell wichtig war also das beliebte Vorglühen. Unerwartet schwierig war dabei das Organisieren von bezahlbarem Wodka. Der einzige Laden in der Umgebung der welchen verkauft wollte 150 Rmb für ein Flasche Absolut, was im Vergleich zu 3 Rmb für eine 0,6 Flasche Bier schon ziemlich teuer ist. Die Rettung kam auf einem Moped. Wir bestellten einfach beim Lieferservice zwei Flaschen Wodka für je 49 Rmb. Mit Wodka-O in Bauch und Hand sind wir dann zu Trang, Yong-En und Sarahs Wohnung um gemeinsam vorzuglühen, und fanden dort auch noch zu Michael Jackson quietschende alte Schulkameraden von Sarah vor. Ein Trommelfell und einige Wodka später sind wir dann tatsächlich in der Bar Rouge angekommen. Die Bar ist loungig eingerichtet und hat eine große Terrasse, die einen wunderbaren Ausblick auf den Bund bietet. Die Gäste sind wieder einmal größtenteils Ausländer. Darunter sind natürlich die alten dicken Männer , bei denen ich doch arg bezweifel, dass sie jemals etwas von Benassi gehört haben, genauso stark vertreten wie verwöhnte Expat-Kinder, die so aus sehen als wollten sie ihren "Super Sweet Sixteen" dort feiern.
Als der Italiener mittleren Alters mit lockigem, doch teilweise lichtem Haar, sich hinter die Schallplatten schiebt, ist das Gekreische und Gedränge natürlich groß. Immerhin ist der Kerl berühmt und muss daher wohl einfach ein besserer Mensch sein. Bei der geballten Menschenmasse auf der Tanzfläche gebe ich meine götzendienerischen Vorhaben auf, etwas von seinem Glanz zu erhaschen und erober mit Sarah und ihren Freunden einen Tisch. Die Musik ist auch zweifelsohne ziemlich gut, doch der Wodka war leider nicht genug und so kann ich unfreundliche Engländer und seltsame hinternwackelnde Italiener nur bedingt ertragen.

Am Samstag sollte dann unsere WG-Party steigen, und Marcel kam auf die Idee einfach mal unser gemütliches Get-together per Live-Stream ins Internet zu übertragen. Relativ paradox wirkt dann die zu späterer Stunde geführte Diskussion über das Ausmaß der Überwachung in China (Der Ami hat erwartungsgemäß damit überhaupt kein Problem).
Relativ kurz besuchen wir dann noch eine Bar namens Logo, wo ein deutscher Kollege all sein Geld aus der Tasche nimmt auf den Tisch legt und einschläft, während wir uns draußen mit ultrascharfen Fleischspießen Magen und Mund verbrennen. Eine Französin spricht mich in der Bar an: "Hi, you´re German, right?" Ich völlig verblüfft "How would you know" We already met each other" "Really?!!" "Yeah in Babyface" Dem aufmerksamen Leser ist vielleicht bewusst, dass ich das Babyface noch mit keinem Wort erwähnt habe, was daran liegt, dass ich dort noch nie war. Seltsam, Seltsam. Wieder zu Hause werden dann typische Trunkenbolddiskussionen über Politik geführt. Im Gegensatz zu üblichen Diskussionen dieser Art, ist es diesmal doch ziemlich interessant über die Unterschiede zwischen den Philippinen und Deutschland zu reden. Um 4:30 ruft dann sogar noch Martin an (aus Deutschland auf ein chinesisches Handy. uiuiuiui) und wir freuen uns gemeinsam über unsere geglückte Internetparty.

Heute war das Wetter so gut wie noch nie und Jan & ich sind dann mal durch die Stadt gewandert. Wir hatten aus (wie sich herausstellt begründeter) Angst den Besuch beim Friseur immer weiter rausgeschoben. Doch heute stellten wir uns ebenso wagemutig wie spontan unserer Angst und haben jetzt 1A Chinesen-Köppe.
Von Sonntagsspaziergang und Friseurbesuch
Von Sonntagsspaziergang und Friseurbesuch

PS:. Letzten Sonntag haben wir übrigens auf dem Fake-Markt Moritz, Mitstreiter bei unseren letztsommerlichen Morgenschwimmrunden in Konstanz, getroffen. Verdammt, die Welt ist echt klein!

Saturday, March 14, 2009

kleiner Exkurs in die lokale Fäkalsprache

Leider kläglich vernachlässigt wurde an der HTWG ein wichtiger Bestandteil der Alltagssprache. Nein, ich spreche nicht davon, dass ich selbst simple Gerichte nicht bestellen kann, was leider auch zutrifft, sondern von den allseits beliebten Schimpfwörtern. Ich habe daher hier eine kleine Liste einiger wichtiger Ausdrücke mal zusammengestellt.

傻瓜 shǎguā Idiot, Trottel

二百五 èrbǎiwǔ Dumpfbacke, Idiot; dumm

十三点 shísāndiǎn dämlich, meistens bei Maedels

屎 shǐ Scheisse

鼻屎 bíshǐ Nasenkack (keine Ahnung wo das Anwendung findet)

放屁 fàngpì furzen, Unsinn labern

大便 dàbiàn kacken

小便 xiǎobiàn pissen; Penis

他妈的 tāmā de Verdammt!, Scheisse!, Fuck!

泡妞 pàoniū Frauen "jagen"

去死吧 qù sǐ ba! Geh sterben! Fahr zur Hoelle

打飞机 dǎfēijī sich einen Runterholen (das Flugzeug abschiessen)

婊子 biǎozi Nutte, bitch

妓女 jìnǚ Hure

屁股 pìgu Hintern

肛门 gāngmén das Arschloch

同志 tóngzhì ursprünglich Kamerad, aber mittlerweile Schwuler

女同志 nǚtóngzhì wenn ichs richtig verstanden habe Schwuchtel, der "weibliche" Part bei Schwulen

王八蛋 wángbadàn Schildkrötenei, da Schildkröten ihre Eier im Sand vergraben und dann abhauen, ungefähr gleichbedeutend mit Hurensohn

Sunday, March 8, 2009

Kamikaze-Party

Es ist gerade halb 2 nachmittags bei uns und ich bin vor einer halben Stunde erst aufgestanden. Meine Haare stehen in alle möglichen und unmöglichen Richtungen ab, doch Gott sei Dank hat meine wurde meine Serie an katerlosen Partys noch immer nicht unterbrochen. Wie erhofft war gestern nochmal feiern angesagt. Eine ganze Woche in Shanghai ohne Party kann ja auch nicht angehen. Yong-En wollte mit Klassenkameraden ins "Guandii". Wir haben natürlich keine Ahnung ob es gut und/oder teuer ist. Yong-En meint Eintritt sei 50 Rmb und so billig wie das "De La Coast" sei es nicht. Also schaut Miri im Internet und kommt durch einen Foreneintrag zum Ergebnis, dass ein Bier 50 Rmb kostet. Gar nicht mal so billig, denken wir uns und gehen erstmal zum Gemüsehändler und kaufen mehr oder weniger die gesamten Biervorräte des Ladens auf. Bis 11 ist noch etwas Zeit und so wird erstmal chillig Musik mit unseren neu erstandenen Boxen gehört (kleine farbige Röhren in die man den Ipod stecken oder an den Laptop anschließen kann. Kostenpunkt: läppische 100Rmb). Um kurz vor zwölf fahren wir dann endlich zum Club mit 2-3 0,6l Flaschen Bier intus. Nach kurzem Suchen finden wir dann den in einem kleinen Park gelegenen Club und müssen statt den erwarteten 50 Rmb ganze 100 (Miri nur 60) Eintritt bezahlen. Dafür gibt’s Free Bar bis 2. Bis ZWEI?!!! Das sind ja gerade mal 2 Stunden. Also keine Zeit verschenken und direkt an die Bar Gin Tonic bestellen. Yong-En und Trang sind mit 2 belgischen Kantonesen schon am feiern und wir gesellen uns dazu. Alle 10 Minuten unterbreche ich das Tanzen um einen neuen Drink zu holen, Jan und Marcel halten es ähnlich und so bombardieren wir uns in kürzester Zeit in die wärmende Umarmung von Mutter Alkohol. Jan rennt irgendwo im Club rum, tanzt auf einem Balkon mit Mädels und säuft mit einem Manager der Bar. Marcel pafft rum und stocherte mit seiner Zigarette in Luft und Kleidungsstücken rum. Ich ganbeie mit dem Belgier meinen Gin Tonic und steh wieder an der Bar. Der Barkeeper grinst mich nur noch an und ich muss nicht mehr erwähnen welchen Drink ich möchte. So raketenmäßig steil wie wir die Party gestartet haben geht’s dann auch wieder runter. Zwei Stunden kampftrinken gehen vorbei und Marcel & Miri verlassen fluchtartig den Club. Kurze Zeit später fahr ich zusammen mit Trang & Yong-En auch nach Hause. Ich liege gerade in meinem Bett, da ruft mich Jan an "Wir machen jetzt noch ordentlich einen drauf" Ich, unsicher was er damit meint, ziehe mich dann aber doch nochmal an. Wir machen dann rücksichtslos deutschen Rap an und grölen lautstark mit. Als wäre das nicht schon genug Beeinträchtigung der Nachtruhe von Marcel & Miri (Ich glaub ich nenne sie im Doppelpack nur noch MiMa) fallen wir noch in deren Schlafzimmer ein. Aus nicht erkennbaren Gründen steht Marcel auf und geht ohne zu zögern in den Schrank. Er hustet rum und versucht mit aller Macht in den Schrank zu kommen. Natürlich kann er sich heute nicht mehr dran erinnern, und auch nicht dass er im Taxi rumgepennt und sinnlos vor sich hin gebrabbelt hat. Naja ein hoch auf kurze Partys, ich widme mich jetzt mal meinen gebratenen-Nudel-Frühstück.

Saturday, March 7, 2009

Der Dämon Alltag kommt auch nach China

Wieder einmal ist eine Woche zu Ende gegangen und damit auch meine erste Woche in Mittelstufe 1. Irgendwann habe ich dann auch den Weg zum Campus-Buchladen gefunden um mir die neuen Bücher zu besorgen. Ich erwartete eine kleine Klitsche mit den Unterrichtsbüchern, doch es war ein echter, ausgewachsener Buchladen in einem unscheinbaren grauen Gebäude auf dem Campus. In dem gleichen Gebäude fand ich noch einige Elektronikhändler. Ich bin gespannt was in den ganzen anderen Gebäude auf dem Campus noch versteckt sein mag.

Der Weg ins Klassenzimmer (auf den Fluren kommt übrigens Popmusik aus den Lautsprechern während der Pausen):

Von Everyday Life in Shanghai

Die Leute in der Klasse sind alle um einiges kontaktfreudiger als meine Klasse aus Mittelstufe 3, und wir sind schon einige Male zusammen essen gegangen. An Nationalitäten ist so mehr oder weniger alles vertreten: Die obligatorischen Amerikaner, dazu noch coole Polen, strebsame Weißrussinnen, niedliche Japanerinnen, und witzige Phillipinos. Am unterhaltsamsten sind sicherlich die Kouyu-Stunden (Alltagssprache)in denen der eher gechillte Lehrer uns zu Unterhaltungen und Dialogen ermuntert. Sobald Andy einen Part übernimmt sind erheiterte Gemüter garantiert, er mimt den unhöflichen chinesischen Handyverkäufer wie kein anderer und reagiert überraschend abweisend wenn ihn süße Mädels zum Essen einladen("Wollen wir zusammen was essen gehen?" "Wer hat gesagt dass ich essen will?")
Übrigens wurde der tägliche Weg zum überteuerten Bäcker Hansen in Konstanz abgelöst durch nicht geringer frequentierte Besuche beim Campus-Shop. Zwar ist der Shop ähnlich überfüllt wie der deutsche Bäcker, aber die Preise sind um einiges
erträglicher.
Typisch deutsch habe ich natürlich schon eine Einkaufsroutine und so gibts jeden morgen ein Puddingteilchen und ein Sportsdrink für insgesamt nicht einmal 90 cent.

Von Everyday Life in Shanghai

Von Everyday Life in Shanghai


Manchmal gibs aber auch trinkbares Frühstück (Tofu und anderes nicht näher definierbares Zeug).
Von Everyday Life in Shanghai


Am Mittwoch waren Emre, Yong-En, Sarah, Trang und Ich Teppanyaki essen. Shanghai ist jedoch wie China ständigen Veränderungen ausgesetzt. So mussten wir nachdem ich ersmal 40 Minuten im Taxi zum vermeintlichen Standort des Restaurants gefahren bin, über die Hälfte des Weges wieder zurück, weil das Restaurant einfach mal umgezogen ist. Also um einiges später als gehofft und um einige Yuan ärmer kamen wir dann in einem Teppanyaki Restaurant an. Ob es sich um dasjenige handelte, bei dem ein Tisch vorbestellt worden war, war uns dann auch ziemlich egal.
Für 150 Kuai haben wir uns dann kräftig die Bäuche vollgeschlagen, dazu gabs noch Bier und vor allem Sake in rauen Mengen.
Das Essen wurde direkt an unserm Tisch auf der eingelassenen Stahlplatte zubereitet und der Koch flambierte und wirbelte herum was das Zeug hielt.
Von Everyday Life in Shanghai

Von Everyday Life in Shanghai


Es kommt hier übrigens nicht selten vor, dass Restaurants in Malls gelegen sind.
Von Everyday Life in Shanghai

Und obwohl das Restaurant erst um 11 schließt, war um 10 schon Aufbruch- und Aufräumstimmung. Wir und ein paar andere deutsche Gäste ließen uns natürlich nicht aus der Ruhe bringen und bestellten noch fröhlich weitere Filletstücke, Fleischspieße, Eis, Maispfannekuchen und gebratene Bananen. Ich war so vollgefuttert, dass ich während der Nacht relativ seltsam schlief und um 4 Uhr aufgewacht bin und dachte es wäre schon halb acht.
Nun ist wiedermal Samstag und ich hoffe das der kranke Haufen (krank im Sinne von körperlich krank) wenigstens heute zum feiern zu bewegen ist.

Tanzversuche in roten Schluppen:
Von Everyday Life in Shanghai


Auch in der Schule wird heiter rumgebaut
Von Everyday Life in Shanghai


Unsere Hood:
Von Everyday Life in Shanghai


Wo bleibt das Taxi?
Von Everyday Life in Shanghai


Diese und noch paar andere Fotos hier
Everyday Life in Shanghai

Monday, March 2, 2009

Unsere Bude

Wohn & Esszimmer

Von Wohnung

Von Wohnung

Von Wohnung

Von Wohnung

Master Bedroom:
Von Wohnung

Von Wohnung

Eins unserer Bäder:
Von Wohnung

Studier bzW. Schlafzimmer 2
Von Wohnung

Wochenende!

Nachdem ich Mittwoch ja mal wieder gut dabei war, hab ich Donnerstag natürlich erstmal den Unterricht verpennt. Und das auch noch in der ersten Woche. Naja macht nix die erste Woche is eh nicht so wichtig weil ich eh mittlerweile die Klasse gewechselt habe und nun zusammen mit Jan und Marcel in einer (etwas) einfacheren Klasse der Mittelstufe 1 bin. Am Freitag war dann nun endlich wieder Wochenende, nach einer fast ganzen Woche Vorlesungen natürlich lang herbei gesehnt. Max fliegt bald wieder ab also wollten wir Freitag und Samstag nochmal alle was zusammen unternehmen. Es sollte zunächst italiänisch diniert werden bei Da Marco. Aber wie schon das Windows gibts auch Da Marco nicht nur einmal in Shanghai. Also während Emre, Sarah, Trang, Yong-En, Marcel, Miri und ich in einem Da Marco in Xujiahui sitzen, stehen Martin, Jan und Max vor einem Da Marco am andern Ende der Stadt. Naja die drei Jungs gehen dann einfach mit leerem Magen in Club der Wahl (de la coast). Ich gönne mir ein schönes dickes Stück Rinderfilet in Rotweinsoße. Wunderbar nachdem man die letzten Tage nur Fleisch in seltsamen Formen und aus zweifelhaften Quellen zu sich genommen hat. Die anderen bestellen Riesenpizzen, hausgemachte Gnocchi etc.. Die Preise sind natürlich nahe dem deutschen Niveau. Babbsatt geht dann die Irrfahrt im Taxi zum Club los, und obwohl unser Taxifahrer spürbar nach Alkohol riecht, erreichen wir den Club 40 RMB früher als das zweite Taxi.
Martin und Jan sind schon jenseits von gut& böse und tunnelblicken durch uns durch, während sie mit ihren Abenderoberungen tanzen.
Der Schuppen bzW. die Gäste sind leider nicht kompatibel mit einem nüchternen Mats und außer einem Gefühl von Überlegenheit gegenüber den fetten, betrunkenen Westlern mit ihren Asiamiezen bleibt der Abend eher unspannend für mich.
Aber es gibt ja noch den Samstag, und auch diesmal wird weder am Essen noch an Getränken gespart. Zunächst feiern wir ein ordentliches Gelage bei einem kleinen japanischen Restaurant. Für 120 Kuai gibs hier Essen, Bier, Pflaumenwein und Sake all incusive. Das Nutzen wir auch aus: Es gibt rohen Fisch ohne Ende, sowie Fleisch in roher und gebratener Form, Rinderzungen, Hühnergelenke und was man sich sonst so (nicht) vorstellen kann. Mit dabei waren diesmal auch Nasr, ein Kollege von Martin, und Fabian, dessen Freund, der auch in Shanghai studiert. Fabian genehmigt sich nach ein paar Gläsern Pflaumenwein sogar ein Fischauge, was angeblich die Augen aufhellen soll. Er hat sich auf jedenfall nix anmerken lassen und das Teil tapfer runtergeschlungen. Nachdem wir von den Kellner gebeten worden sind, etwas leiser zu sein (Max und Martin spielten Touch-Quarter und der Rest johlt bei jedem getroffenen Glas fröhlich mit), sind wir dann zum Muse aufgebrochen. Ein Riesenclub mit Sitzgruppen ohne Ende (alle von der größtenteils chinesischen Kundschaft belegt) und Tanzflächen auf 2 Etagen. Während Martin sich bei Chinesen seine Getränke durch Trinkspiele erwürfelt, hol ich mir nen Free-Bar Bändchen und pendel stetig von Tanzfläche zu Bar. Während ich mit Leuchtstab in der Hand mit irgendwelchen Chinesen tanze, hauen die andern irgendwann ab und ich bin auf einmal allein im Club unter Chinesen (Nur Fabian ist noch da, aber mit irgendeiner Asiatin beschäftigt)
Gewohnterweise bin ich also mit einem gesprächigen Taxifahrer nach Hause, während die anderen im Shelter zu Drum n Base live-Musik abfeiern. Ich ärgere mich zwar als ich davon höre, aber der Abend war auch so schon teuer genug.
Vor allem in Anbetracht dessen, dass wir am Sonntag ersmal jeder 7600 RMB nochmal für unsere Bude hinblättern mussten. Aber immerhin sind wir jetzt eingezogen. Nur der gasbetrieben Wasserdurchlauferhitzer bringt das Duschwasser gerademal auf lauwarm, und die Klima-Anlagen brauchen ziemlich lange die relativ geräumige Wohnung aufzuheizen. Denn in Shanghai ist es im Moment arschkalt. Aber wenigstens regnet es dafür den ganzen Tag.

Shanghai the first weeks