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Wednesday, May 13, 2009

Kurztrip nach Europa

Juhuu, morgen geht’s spontanerweise für ein paar Tage nach Xiamen, und somit auch mal höchste Zeit nochmal was von mir hören zu lassen. Vorletzte Woche Mittwoch wollte keiner von uns direkt nach dem Unterricht nach Hause und so sind wir stattdessen in ein Künstlerviertel Shanghais (Taikang Lu) gefahren. Durch eine Seitengasse geht es von einer unscheinbaren Straße wie es sie in Shanghai hunderte gibt in ein Viertel was eher an Europa erinnert als an Asien. Ich wurde das Gefühl nicht los, ich spazierte durch eine Seitenstraße in Amsterdam oder Kopenhagen. Kleine Ateliers reihen sich an Cafés, Gelateria und Pizzerien. Vom Lärm der Großstadt ist nichts zu hören und stattdessen wird man von einem Beo mit einem gekrächzten "Nihao" begrüßt. Gegen Fotos schien der Frechdachs jedoch eine ausgeprägte Abneigung zu haben und bewegte sich jedesmal wenn ich den Auslöser drückte. Während ich mir in einem Cafe ein schönes Erdinger gönnte beobachtete Kenny die anderen Gäste. Anfangs meinte ich noch es wären einfach Künstler und die müssen so aussehen, doch letztendlich musste ich ihm zustimmen, dass die Herren am Nachbartisch "Genossen" sind.

From Picknick im Moloch
From Picknick im Moloch
From Picknick im Moloch
Als wir so an unseren Riesenpizzen knabberten, kam eine neue Idee auf. Statt Donnerstag sich mit Vorlesungen rumzuplagen, wollten wir ein Picknick im Century Park veranstalten. Freitag war eh frei und niemand erwartete von uns am Donnerstag tatsächlich zum Unterricht zu erscheinen. Ich kümmerte mich um Kuchen, während die anderen Sandwiches, Knabbereien, Getränke, und Früchte ohne Ende organisierten. Am Donnerstagmittag fuhren wir dann mit der U-Bahn nach Pudong und ich konnte es kaum erwarten mich über die Leckereien herzumachen. Der Park ist relativ groß mit einem See in der Mitte, der zu meinem Bedauern leider nicht zum Schwimmen geeignet sein soll. Auf einem Hügel halb im Schatten halb in der Sonne (die Westler in der Sonne, die Asiaten im Schatten) haben wir dann unsere Picknickdecke ausgebreitet und den ganzen Tag nichts anderes gemacht als zu faulenzen und zu essen. In chinesischen Parks kann man oft Brautpaare beobachten die durch Blumenbeete stapfen auf der Suche nach der perfekten Fotokulisse. Es kommt wie es kommen musste und die Ausländer werden herüber gewunken für ein paar Fotos mit den Turteltauben. Aber wir haben auch selbst fotografiert was das Zeug hält und Menschenpyramiden gebaut, was leider nicht die verpasste Wushu Stunde vollständig ersetzen konnte. Und während wir ich so im Gras lag erinnerte ich mich an die Sommer in Konstanz am See und in Hennef an der Sieg. Freitag war also für mich wie ein Ausflug nach Deutschland (Um das Deutschland-Feeling zu komplettieren gab’s später noch eine deutsche Spezialität: Döner beim Türken) Und um auch die kulturellen Aspekt einer Europareise nicht zu vernachlässigen haben Jan und ich uns noch ein paar Klassiker zum Lesen gekauft (Jan: Reise zum Mittelpunk der Erde, die Schatzinsel und Die Reisen des Marco Polo/ ich leistete mir The Picture of Dorian Gray und die drei Musketiere)
From Picknick im Moloch
From Picknick im Moloch
From Picknick im Moloch

Eine Woche später ging die Reise in den Westen mit unserem Vermieter weiter, der uns auf ein paar Bier und Knabbereien in den Paulaner Biergarten eingeladen hatte. In Form von einem schönen älteren Gebäude in der French Concession in einem hübschen Garten werden hier reiche Chinesen und Expats auf drei Stockwerken zum vergnügten Bratwurstessen und Biertrinken eingeladen. Wir beobachteten wie Chinesen zu DJ Ötzi, interpretiert von einer philippinischen Band, tanzen und unterhalten uns mit unserm Landlord Steven über Finanzkrise, Jugend und unterschiedliche Lebensumstände. So sind seiner Ansicht nach die Schwarzen in Amerika Schuld an der Krise (" The black people in America, they dont have money, but they buy houses, its crazy!") Natürlich werden jegliche Versuche zumindest einen Teil der Rechnung zu übernehmen abgeschmettert, was angesichts von Bierpreisen von 7,50 € pro Halbliterglas Weizen nicht allzu viel Bedauern unsererseits ausgelöst hat.

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