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Tuesday, April 7, 2009

Heimaturlaub in Shanghai

Schon mehrere Tage sind vergangen und kein neuer Blog-Eintrag? Das bedeutet, dass entweder sehr wenig oder sehr viel passiert ist. Leider war ersteres der Fall. Nach den ersten paar Wochen hat sich nun doch ein Übermaß an Normalität eingestellt.
Die letzte Zeit habe ich versucht Sprachpartner zu finden mit denen ich mein gesprochenes Chinesisch verbessern kann. Also habe ich auf verschiedenen Internetseiten rumgesucht und meine Kontaktliste beim Windowsmessenger umfasst mittlerweile um die 20 Chinesen mit denen ich mich ab und an bis regelmäßig unterhalte. Meinem gesprochenen Chinesisch hilft das natürlich nicht allzu viel, aber unterhaltsam ist es allemal. Ein Mädel erzählt mir kurz nachdem ich sie (nur im Internet) kenne, erstmal alles über ihr gescheitertes Liebesleben mitsamt allen intimen Details, während ich für einen Kerl aus Peking irgendwelche internen Rechnungen gegenlese und ihm dabei helfe einen deutschen Roman zu übersetzen, der angefüllt ist mit Metaphern, dass es nur so kracht.

Außerdem kommen teilweise relativ seltsame Gespräche zustande (liegt es daran, dass die meisten Chinesen einfach nicht so gut Englisch sprechen, oder vielleicht sind es wirklich komische Vögel)
So kommt es manchmal zu seltsamen Aussprüchen ala "3..4...lalalalla yayaya" oder doch recht krassen Themenwechseln:

27.03.2009 19:33:54 aileenlulu: yes I very like her song called IF I were a boy hehe
27.03.2009 19:34:25 Maze: oh you want to be a boy ;) hahaha
27.03.2009 19:35:25 aileenlulu: hehe yes I think to be a boy that's a happiness thing you can do lots of things
27.03.2009 19:38:03 Maze: don’t you think girls can do the same things?
27.03.2009 19:41:38 aileenlulu: hi

Von einer Sprachpartner-Kontaktbörse wurde außerdem ein Treffen in Shanghai veranstaltet. Wo? Im Dunkin Donuts, und so gab’s Mango Slushees und Donuts gepaart mit chinesischen Gesprächspartnern in Überfluss. Vorher hatte ich noch ordentlich Werbung gemacht, und die Leute von meiner Kontaktliste, die dann tatsächlich kamen waren sogar ganz normale, nette Leute.

Von thats Shanghai
Von thats Shanghai

Das Wetter wird langsam besser, daher essen wir immer öfters draußen oder lernen zusammen auf der Terrasse eines Cafés. Manchmal kommen dann Kleinigkeiten dazwischen wie Cocktail Happy-Hour, aber was solls (Dass jeder von uns den Cocktail eines anderen hatte, haben wir dann erst gemerkt, als wir alle ausgetrunken hatten und ich darf mir jetzt jedesmal anhören, dass wohlmöglich homosexuell bin, da ich unwissentlich den Cosmopolitan erwischt hatte)
Von thats Shanghai
Von thats Shanghai


Der Unterricht plätschert so vor sich hin, und während wir schon ob der Midterm-Exams in Leseverständnis bangen, sind die Hörverständnis-Stunden meistens von Schlafen, MS Paint und Solitaire geprägt. Ein polnischer Freund von uns bringt sogar den Graf von Monte Christo mit, um ihn in dieser spannenden Unterrichtseinheit zu lesen.
Von thats Shanghai
Von thats Shanghai
Von thats Shanghai


Um unsere Kaufgelüste stillen zu können (Hey es gibt H&M und Zara auch in China, yay!), verbringen wir die Wochenenden immer öfter bei uns daheim, anstatt in irgendwelchen Tanzschuppen. Meistens endet es dann damit, dass ich irgendwelche Blödeleien mache die dann auf Video und schließlich auf Facebook landen (Meine unbeholfenen Versuche den Schuhplattler vorzutanzen sind mehr als armselig).

Von thats Shanghai

Von thats Shanghai

Dieses Wochenende hatten wir sogar Ferien. Ferien in China bedeutet wir hatten Montag frei. Während andere Leute das Land und Leute entdecken, haben wir unser Wochenende größtenteils auf der Couch verbracht. Ein dreifaches Hoch auf unsere ultimative Lethargie hervorgerufen durch unser viel zu bequemes Sofa. Am Freitag sind wir sogar mal ausgegangen. Eine Bar namens C`s sollte es diesmal sein, und hätte Wojtek (ein Pole, wer hätte es gedacht) nicht auf uns vorm Eingang gewartet hätten wir es niemals gefunden. Der Eingang ist in einem normalen Flur gelegen der so aussieht wie jeder normale Flur eines Wohngebäudes, im Keller ist aber statt einem dutzend Abstellräumen eine urige Bar vorzufinden. Verwinkelt mit vielen kleineren Räumen in denen mit Würfeln Trinkspiele chinesischer Art gespielt werden. Übrigens gilt bei chinesischen Gesellschaftsspielen das Motto: Um so lauter umso besser. Daher knallt man auch Mah-Jongg Steine so fest es geht auf den Tisch und lässt die Würfel im Becher so kreisen, dass dem Nebenmann die Ohren klingeln. Getränke sind günstig und die Atmosphäre einfach klasse. Die Wände sind über und über mit Edding vollgeschrieben, bemalt und teilweise besprüht und der Gestank der Toilette steuert das seinige zum Untergrund-Ambiente bei. Die Herrentoilette besteht aus zwei Pissoirs und einem China-Style Plumpsklo, was in keinster Weise von dem Pissoir getrennt ist. Ein chinesischer Gast befördert über dieses Klo gebeugt sein Abendessen wieder zu Tage. während ich in einem See aus vermischten Flüssigkeiten am Pissoir neben ihm stehe. Ich beende schnell mein Geschäft und begebe mich zum Waschbecken, woraufhin ein Mädel Schnurstraks auf den Papierkorb neben mir zusteuert, um gezielt einen Strahl Halbverdautes in jenen zu befördern. Wenn Chinesen mal saufen, dann machen sie wirklich keine halben Sachen. Irgendwann beschließen Jan, Marcel und ein paar andere die Location zu wechseln. Ich spreche noch vorher mit den noch Verbliebenen, aber außer meiner Tandem-Partnerin hat keiner recht Lust mitzukommen (Und sie hat keine Wahl, da sie bei uns übernachtet). Auf dem Weg zum Taxi gabeln wir noch Marcel auf, der wohl spontan meinte anstatt ins erste Taxi zu steigen lieber ziellos durch die Bar zu irren um sich zu wildfremden Leuten dazuzusetzen. Die anderen waren schon vorgefahren, doch jedesmal wenn Marcel, Sprachpartnerin Trista und ich dort ankamen, waren die schon wieder woanders. So haben wir dann 70 Rmb für Taxi bezahlt nur um einmal sinnlos durch Shanghai zu fahren und wieder zurück nach Hause, wo wir dann total müde und benebelt "The Spirit" (Nicht zu empfehlen übrigens) halb angeschaut haben und dann eingepennt sind.
Von thats Shanghai
Von thats Shanghai


Ich hoffe mal die nächsten "Ferien" werden spannender. Wir haben schließlich bald eine ganze Woche Zeit um zu reisen und China zu entdecken, nur blöd, dass wir direkt danach Prüfungen haben. Hmm vielleicht fahre ich zur Abwechslung nach Shanghai.

1 Kommentare:

Anonymous said...

Krass!